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Weihnachtskrise

(Geschichte anlässlich des Gemeinderats- und Personalessens Kernenried November 2022)

 

Draussen ist es seit Tagen kalt und stürmisch. Die Landschaft mit Wiese und Bäumen sowie die Häuser im Dorf sind tief eingeschneit. Von einem stattlichen Haus steigt sanfter Rauch hoch und beginnt einen wilden Tanz mit dem Unwetter über dem Dach. Durch ein hell erleuchtetes Fenster ist im Innern ein leuchtender Tannenbaum, umgeben mit einer Kinderreichen Familie, zu sehen. Auf der vom tief nach unten ragenden Dach geschützten Holzlaube befindet sich ein Tisch mit vielen bereitgestellten Esswaren für das Weihnachtsessen.

 

Auf einem Baum vis a vis der Laube sitzen ein Spatz und eine junge Maus. Beide blusten sich zum Schutz der Kälte kugelrund auf. Zu schaffen macht den beiden unterschiedlichen Gesellen neben dem garstigen Wetter vor allem der Hunger. Im tiefen Winter haben beide seit Tagen nichts gegessen und blicken nun rüber auf das reichhaltige Weihnachtsbuffet. Kommen die zwei nicht rasch zu etwas essbarem, werden sie das Unwetter kaum überleben. Abgehalten von einem verbotenen Festschmaus werden die beiden Weggefährten von der Hauskatze, welche neben den Leckereien auf dem Fensterbank gut eingerollt das ungemütliche Treiben beobachtet.

 

Über die Treppe anschleichen oder auf den Tisch fliegen, um sich zu bedienen würde die Katze sofort merken und die Katze hätte einen Leckerbissen.

 

Schliesslich klammern sich der Spatz und die Maus aneinander. Der Vogel fliegt los und lässt die Maus am Tischrand fallen und fliegt direkt vor der Nase der Katze durch bis an das andere Ende der Laube. Wie gehofft springt das Raubtier dem Vogel hinter her, erwischt diesen jedoch nicht und muss diesen am Ende der Laube ziehen lassen. Die auf dem Tisch zurückgelassene Maus wirft rasch einige Leckereien über die Laube hinaus und verschwindet über die Treppe nach unten zu den lebensrettenden Fressalien. Die immer noch abgelenkte Katze bemerkt den Reinfall nicht.

 

 

Unter der Laube treffen sich der Spatz und die Maus wieder und geniessen ein fürstliches Weihnachtsessen, dass sie am Leben hält.

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