(Geschichte im Mitteilungsblatt 109 von Kernenried, Mai 2025)
Es schnädderet wie ne Horde Änte wo grad vome lange Flug ruiet oder chlepperet wie vomene Gartöngli wo miteme Chlämmerli am Schutzblääch befestiget isch u vo de Speiche traktiert wird. Z’Vroni steit ufem Strässli am Gartezuun u chiflet i eire Lutsterchi mitem Gritli ufder angere Site vom Haag über d’Lüt wo ihres Ghüder ständig u überau a Bode schiesse. Sogar i de Weide u im Waud lööiesi aus la ligge. Ugattelig isch das u müesst sträng bestraft wärde si sech die zwo Ploudertäsche einig. Gly heisi drüber brichtet, dasmer das ar nächschte Gmeinsversammlig müesst zur Sprach bringe. Z’Gritli het du gmeint me söt am Beschte öbbe es Doze Ghüderchüble im Dorf ufsteue u dr gmeinnützig Froueverein chönnt de die Chüble gägene Batze vor Gmein regumässig ga lääre. Chli nachdänklech aber du bestimmt seit z’Vroni «ja iiu» u macht grad e sprunghafte Themewächsu «auso i sött jtz hei, ga dr Öpfuchueche für’s Abeässe mache».
Nid Minger aus bi dene beide Froue vor es paar Täg, geits grad bim Hornusserhüttli zue u här. Gspieut isch lengschtens fertig u die hiesige hei soger chönne e Sieg gäge letschtjährig Meischter ergattere. Näbem Praschte usech i Himmu z’lobe git dr planet Fahnemascht uf der Dorfchrüzig Zündstoff fürne hitzegi Diskussion. Über d’Höchi vom Maschte chöi die Manne schier philosophiere wie übere Sinn vom Läbe. Aber ou bim Materiau vor Stange gö d’Asichte wyt usenang. Dr eint meint das müess unbedingt Aluminium si, de heigsch nie me öbbis dermit z’tüe. Dr anger wett e Ysestange, wüu die bis i d’Ewigkeit het. U no mau e angere isch klar fürne Houzstange, das sigi schliesslech z’inzig umwäutfründleche. Schliesslech meint dr Rüedu, nachdäm är lang nume zueglost het, «mir steue doch drei Stange uf. Eini us Houz, eini us Yse u die dritti us Aluminium. De isch jede z’friede u mir chöi ersch no d’Schwyzerfahne, d’Bärnerfahne u d’Gmeinsfahne glichzytig ueche häiche. «Ja iiu» meine die angere drei grad im Chor u wächsle fasch chli gnärvt z’Thema wieder zum Sport, wo’s de aube ou nid lang geit, bis sie unglychi Aasichte hei.
Es het ume fey Lüt am Samschti vorem Mittag i dere Dorfmetzgerei. Die einte wei no schnäu mau öbbis fleischigs zum z’Mittag ichoufe u die angere weisech zum Grilliere idecke, wüus nachemene warme u sunnige Wucheändi usgseht. Dr Metzgermeischter höchscht persönlech het grad am Änni ikassiert ure dr Sack mit ihrne Ichöif i Finger drückt, wo sie meint sie wöui no mit ihm d’Verpflegig vor Gmeinsversammlig berede. Das hät sie ou mau chönne cho ushandle we’s weniger Lüt im Lade het, isch är liecht gnärvt i das wytere Gspräch miter Gmeinratspresidäntin igstige. Juscht i däm Momänt tramplet no dr Küre, eine vo vier wytere Mitglieder vom Gmeinrat, i die süsch scho überfüuti Metzgerei ine. Hantli het är sich a dere Verhandlig, wo’s um’s Fleisch vor Gmeinsversammlig gange isch, beteiliget. Eigentlech wär’s zwüschem Metzger ur Presidäntin scho karlet gsi, dass es für aui nachder bevorstehende Versammlig e Chaubsbratwurst git. Dr Küre het aber mit wehemäntem Ispruch gäge dä Plan interveniert u gmeint es müessi ou Buurebratwürscht gä, wüu wie är vieu angeri Lüt die wysse Würscht gar nid gärn heigi. Näb’der Unklarheit vo weune es de wie vieu bruchi u weli Wurscht überhoupt, si no vieu angeri Frage zum gseuschaftleche nachem offizielle Teil ufcho - wie zum Bispieu wele Wy. Das Chääre, unger Berücksichtigung dass e hüfe Lüt am Warte si, isch am Metzger zünftig ufe Sack gange. Gly mau het är agsüret u mit harschem Ton gmeint, «de gämer haut Schwinssteak u fertig». Ou liecht ufgregt het z’Änni sofort gmeint «Ja iiu» u dr Küre het grad hinger nache äbefaus mit «Ja iiu» bestätigt. D’Vorsteherin vom Rat isch du mit ihrem Bünteli Fleisch usem Lade verschwunde u dr Küre hat’s ihre nachdäm är isch dranne gsi glych ta.
Es isch wie ghoffet e troumhafte Mäntigabe, wo die langersehnti Gmeinsversammlig vo statte geit. Dank em passende Wätter wird die usnahmswys verusse im Garte vor Dorfbeiz abghaute – quasi Open-Air. Sämtlechi Plätz si bsetzt u d’Serviertöchter müesse no einegi zuesätzlechi Stüheu häreschleipfe. Zersch chöme die gwohnte Summertraktande a d’Rehie, wie d’Rächnig vom Vorjahr. Die wird, wie angeri Pünkt ou, ohni gross z’lamentiere abgsägnet. Jetz geits zu de speziellere nid so gängige Traktande über.
Bim nächschäte Gmeinsgschäft geits um d’Souerei wo d’Lüt tagtäglech ufde Strasse, Wäge, im Waud oder de Wyse hingerlöh. Nachere churze Ifüherig vom zueständige Gmeinratsmitglied wird z’Wort zügig ar Atragsteuere em Gritli übergä. Nachere usfüherleche Argumentation für das usklüeglete Ghüderchübukonzept im Dorf, verwiest sie uf Zuestimmig vo dr Vorstehere vom Froueverein. Die sigi dermit iverstange, dass die gmeinnützegi Vereinigung für es paar Fränkli im Jahr die Chübble regumässig göi ga lähre. Uf das abe faut ihre unerwartet ds’Vroni, äbbe d’Scheffi vo dere Frouegruppe, ufgregt is Wort u meint mit däm sig sie nie iverstange gsi. Äbefaus ufbracht ergryft wiederum z’Gritli z’Wort u meint sie heigi ihre «ja» gseit u mit «iiu» sogar no bestätiget. Däm entgägnet Kontrahendin, sie heigi mit «ja iiu» das Vorhabe i Frag gsteut u ufene lächerlechi ironeschi Art das Vorhabe abglehnt. Einig si sich die beide Froue im offizielle Teil ömu nid worde. Ou die übregi Versammlig isch skeptisch blybe u het die Aglägeheit vorerscht zrügggwyse.
Aus nächschts isch ufder Agända d’Erwyterig vor Dorfbeflaggig gstange. Hie het äbefaus der Atragsteuer nachere churze Ileitig z’Wort zueteilt übercho. Breit u läng het dä Wytschleger vo de Hornusser über die drei ungerschiedlech materialisierte Fahnemaschte für d’Dorfchrüzig referiert u isch derbi so richtig i Fahrt cho. Aus Schlusswort het är is Spiu bracht, dass ou siner drei awäsende Sportkollege das Konzept fürne grandiosi Idee haute. Grad glichzytig si uf das abe die drei Kamerade vom Rüedu ufgsatzet u si eiheitlech entgäge de Usfüherige vom Vorredner igstange. Das het dr Atragsteuer nid verstange u het gmeint, sie heige doch au drei mitenang bim letschte Hornusserspieu zugstumme u mit «ja, iiu» bestätiget. Wiederum homogen hei die drei Kollege aus Antwort vomene Missverständnis gred. Sie heige die Idee vieu meh aus Witz mitemene ironische «Ja iiu» abtah u nie z’Gfüheu gha, das dass e gueti Sach wär. Ou das Atragsgschäft isch schliesslech Bach ab gschickt worde u het Gsprächsstoff füre inoffiziell Teil, nach der Versammlig, bote.
Nach däm Wärweise wie wär was gmeint het, isch die Versammlig düre Presidänt gschlosse worde u är het druf higwyse, dass d’Lüt söue blibe hocke u im gmüetleche Teil jetz no es guets Schlückli bire Bratwurscht dörfe gniesse. Das het du gleitig dr Metzger vom Stuheu glüpft, wo dr Redner ungerbroche u berichtigend verkündet het, dass es nid Bratwürscht sondern Steak gäbi. Das het es Momäntli fragendi Blicke ungerem Rat wie ou unger de Versammligsteilnähmer usglöst. Nachere Gedänkminute het d’Ratspresidäntin mit Ungerstützig vom Ratskolleg Küre probiert ufzkläre u gmeint sie heige doch amene Samschtig z’dritte höch vo Bratwürscht gred. Dr Metzger het däm entgägnet är heigi nach mühesame Diskussione über d’Wahu vor Bratwurscht vorgschlage Schwinssteak z’offeriere. Sie beidi heige das miteme dütleche u klare «ja, iiu» abgsägnet. Was zweiet das dreiet sich, het du d’Presidäntin gmeint u het für d’Augemeinheit erklärt, «Bärndütsch isch äbe nid e eifachi Sprach u nid jede versteitse glich». Sie u der Küre heige mit däm «ja iiu» ou es ironisches JA gmeint, wie das i de zwöi vorhärige Gschäft ou scho vor cho sigi.
«Sigs wis wöu», meint sie, «die Steak si jetz ufem Grill u ig wünsche aune e guete derbi unes augemeins Pröschtli».
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