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Zibele u Flöcku mitem Füli

(Geschichte im Rahmen der wöchentlichen Corona Information der Gemeinde Kernenried, 2020)

 

Scho sit einige Monet geit d’Miriam mit zwöine chlinere Hündli vo Nachbare ga spaziere. Z’einte häubrune Tierli het ganz churzi Häärli u längi Bei. Es isch ender e chli es närvöses u cha sich kei Sekunde stiu häbe. Mit däm isch d’Miriam aube veiechlei beschäftiget u mängisch muess si mitim ou chli schimpfe. Es ghört are Eutere Frou grad vis à vis vorem Daheim vor Miriam. Z’angere gseht us wine z’chli gratne Äntlibuecher Sennehung u die si ja scho vo Natur us nid so gross. Öbs würklech e so eine isch, het niemer so genau gwüsst. Är isch typischerwys schwarz, brun wyss gfärbt, äbe wie die Äntlibuecher si. Im Verglich zum zwierblige häubrune Hündli, isch är ganz e ruhige u gmüetleche Charakter. Viellech ou wüu är scho chli es euters Semeschter isch u aube gli mau müed wird. Dä Senior ghört are junge Familie, wone scho vor einige Jahr usem Tierheim ghout het. Sie wohne grad im Huus näbe däm wo d’Miriam wohnt. Es si übrigens beides Mändli. Z’Häubrune heisst Zibele u dr Gfläckt isch dr Flöcku. Flöcku aus Name chamersech erkläre, wüu das Hündli e wysse Fläck ufder Bruscht het, wo wine Schneeflocke usgseht. Wie dass Zibele zu sim Name chunnt het niemer gwüsst. Viellech wüu är mit sire asträngende Art, eim ou die einti oder angeri Träne chönnt vürelocke. Sowou Zibele wie ou dr Flöcku si aber sehr liebi Hündli gsi u hei weder amene angere Tierli no ade Lüt öbbis gmacht.

 

D’Miriam isch zähjährig u geit grad i die vierti Klass. Mitem ga Hündli usfühere verdienet sie sich pro Mau zwöi Zwänzgi, je eis vo beidne Hundebsitzer u mängisch gits no es Schöggeli derzue. Das Gäud tuet das Modi immer schön brav zum Spare ines Houzschächteli. Dert ligt ungerdesse scho veiechlei es Hüffeli Münz binenang. Das Ahüffe het natürlich e guete Grund, wüu d’Miriam nüt am Zuefau überlaat. Sie het nämlich im Sinn e spezielle Füli mit däm Ersparte z’choufe. Eine mitere goudige Fädere wo chlini Röseli igraviert het. Am Dunkurosarote Griff si zuedäm goudegi Rosebletter ufdruckt. Ire wysse verzierte Schrift chamer dert ou si Name, für es paar zuesätzlechi Fränkli, la drufmache. Was säbstverständlech bir Miriam derzue ghörti.

 

Es isch e trüebe u chüele Früheligstag u Mittwuch am Nami, wo d’Miriam mit meh aus gnue gsammletem Gäud u ihrem Mueti is grössere Nachbardorf i Papeterie geit. Sie si e gueti Haubstung z’fuess ungerwägs, bis sie dert si. Während däm ir Papeterie dr Name vor Miriam ufe Füli gschriebe wird, geit sie mitem Mueti ga ichoufe. Nachem Poschte gö sie no zäme is Tea-Room öbbis ga treiche. Das isch öbbis wo sie nume drü bis vier Mau im Jahr zäme chöi mache, aber Auimau e riese Spass unes bsungrigs Erläbnis für d’Miriam isch. Zu auem zueche überchunnt sie de vor Bsitzerin dert, no es Güetzi derzue gschänkt. Das gniesst d’Miriam immer i voue Züg u mit jedem einzelne Brösmeli. Aschliessend si sie bir Papeterie dr nöi Füli vor Miriam ga abhole. Sie isch mega stouz uf ihri Errungeschaft u treit dä bi sich im Ruckseckli wie wenn’s dr wärtfouscht Schatz uf dere Wäut wär. Di zwe Dame gö de bim verbiloufe no gschnäu id Drogerie, wüu z Mueti no es paar Chrüttli für Tee brucht. Dert gseht d’Miriam es Cartöngli mit wunderschön verzierte Pfläschterli. Bide einte si die ungerschiedlechschte Bärgblüemli u bide angere verschiedeni Traktore ufdruckt. Offesichtlech ei Serie für Meitschi und die angeri Serie für Giele. Da d’Miriam no fürigs gäud het, erloubt ihre z’Mueti sones Cartöngli mit Pfläschterli z’gänggele.

Ufem Heiwäg chöme sie amene Chinderspieuplatz verbi u wüu sie guet ir Zyt si, mache die zwöi dert e Zwüschestop. E ganzi tschuppäle Ching spieut hie z’friede uf, um u i dene Spieugrät. Plötzlech chöme die Ching ire riese Ufregig zude erwachsene Eutere, wo ufde Bänkli zäme plöiderle, gsprunge u si ganz verwirrt. Eine vo de Giele het sich e Schnatte Hut am Finger furtgrisse u es het henne blüetet. Z’Mami vo däm Büebu het mitere Fläsche suberem Wasser die Verletzig afe zersch mau suber gwäsche u het när wöue e Naselumpe drumliere, damit kei Dräck me dri chunnt u z’Blüete ufhört. D’Miriam het aber sofort us ihrem Ruckseckli ihres Cartöngli mit Pfläschterli füregno u dere Muetter häregstreckt. Einisch chöit Dir rate, weles Süsche dä Gieu ufde Pfläschterli usgläse het. Genau, eis mitemene Traktor u zwar dä mite gröschte Redli. D’Muetter vom Gieu het sich härzlich bedankt u het ou d’Adrässe vor Miriam wöue ufschriebe, wüu z’Mueti dere Frou verzeut het, dass d’Miriam die Pfläschterli ersch grad säuber kouft het. Sie hät ar Miriam de zum Danke säge, öbbis wöue zueschicke. Wüu süsch niemer öbbis zum Schriebe het derbi gha, het ou wieder d’Miriam ihre äbefaus nigu nagu nöii Füli füre ghout. D’Muetter vom Gieu het das exklusive Schriebgrät bewunderet u gmeint es sigi e Ehr, die erschte paar Wörter mit däm dörfe z’schriebe. D’Miriam het dä Schrieber grad sofort wieder i ihres Ruckseckli zu de räschtliche Pfläschterli gleit. Uf dä Schreck abe, si du ou aui eis um z’angere gäge daheime verschwunde.

 

Wo die zwe Dame vo ihrem Usgang hei cho si, het d’Miriam ihrne eutere Gschwüschterte ihri zwe Schätz, dr Füli u Pfläschterli wöue zeige. Pfläschterli het sie z’ungerscht im Rucksack füreknüblet. Dr Füli isch aber nümme drinne gsi. Sie het ou gmerkt, dass dr Rissverschluss vom Rucksack offe isch. Ihre isch schier z’chline Härzli blibe stah. Sehr wahrschienlech het sie bim Spieuplatz vergässe dr Rucksack zue z’mache, nachdäm sie dr Füli wieder dri versorget het gha. Die ganzi Familie isch dr Wäg zum Spieuplatz miter Miriam zäme no eis abglüffe u aui hei nach däm verlorne Utensieu gsuecht. Leider ohni Erfoug. Da isch d’Miriam ganz fescht trurig gsi u het fasch die ganzi Nacht müesse Gränne. Da het aues Tröschte vor ganze Familie nüt gnützt.

 

 

Am nächschte Tag isch d’Miriam, wie sie mite Hundebsitzer scho lenger veribart het gha, ga d’Zibele u dr Flöcku usfühere. Die zwe si ganz lieb gsi u hei no besser gfouget aus sie süsch scho tüe. Müglecherwys hei sie gmerkt, dass es ar Miriam nid so guet geit u sie immer no trurig isch. E Biz am Waudrand entlang si die Drü dr glich Wäg glüffe, wie sie am Vortag is Nachbardorf zrüggleit hei gha. Bi auem guete Fouge, si die beide Hündli plötzlech dervo gsprunge u si wie wenn sie e Fährte hätte miter Nase z’bode im Wäudli verschwunde. D’Miriam isch mitemene grosse Chlupf, wüu die so öbbis süsch nie mache, hingedrigsecklet. Sie het die zwe Vierbeiner aber gli usde Ouge verlore u d’Miriam het dänkt, «nid das ou no». Aber nach drei vier Verschnufer si die zwe Schlawiner wieder uftoucht u si imene lockere Trab u ufgrichtetem Chopf a ihre entgägeglüffe. Dr Flöcku het derbi öbbis ir Schnure treit u het’s vorder Miriam a Bode gleit. Es isch tatsächlech z’Schachteli mitem nöie Füli. D’Miriam hets vor Fröid chum chönne fasse. U dr Füli het keis einzigs Chräbbeli gha, wie wenn nie öbbis passiert wär. Wo sie daheime isch gsi, het sie für die beide Hündli je es Wienerli usem Chüeuschrank ghout u het ihne so MERCI gseit. Dä Füli het vo denn a ar Miriam immer e guete Dienscht da u het sie bis wyt über d’Schueuzyt us begleitet.

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